In Sotschi angekommen wurden wir von unserem chosajn (Hausherr) am Bahnhof angeholt. Voll nett. Unsere Unterkunft war auch gemütlich und sauber und voll ausgestattet für ca. 7,50€ die Nacht. Leider musste man zum Strand schon ne gute halbe Stunde laufen und die ganzen Berge machen das Ganze auch immer nicht leichter.
Naja, bei unserem ersten Ausflug in die Stadt - direkt als wir unausgeschlafen unsere Sachen untergestellt hatten - waren wir vor allem erstmal beeindruckt von den Palmen: Das erwartet man einfach nicht in Russland und wenn es 10mal am Schwarzen Meer liegt.
Nachdem wir uns unseren Weg durch Marktgewimmel, enge Gassen und erstaunlich saubere Straßen gebahnt hatten, kamen wir endlich zum Hafen und zur Strandpromenade. Leider konnte man vom Meer eher weniger sehen, weil alles total verbaut ist. Da muss man dann schon wieder auf einen Berg steigen um das Meer genießen zu können:
Wenn man sich jedoch durch die ganzen Hotelanlagen geschlagen hat, dann kann man doch auch den ein oder anderen direkten Blick erhaschen, von Stille und Einsamkeit an langen, weißen Sandstränden kann jedoch keine Rede sein. ;-)
Der Strand war schon überall ziemlich steinig, deshalb etwas unbequem, aber dafür hat man auch nicht den Sand überall kleben und muss keine Angst um Kamera und co haben. Es war zwar immer ziemlich viel los, aber wahrscheinlich nichts im Vergleich zur Hochsaison. Das Wetter war auch genau richtig. Badetemperatur, aber nicht zu heiß, Sonnenstich- und -brandgefahr eher gering. Da es sonst in Sotshci auch nicht allzu viel zu sehen gibt, es sei denn, man gibt ein Heidengeld aus, haben wir auch die meiste Zeit damit verbracht am Strand zu liegen.
Abends saßen wir dann oft auf der Terasse oder Balkon unserer Herberge und haben uns unterhalten und mehr oder weniger freiwillig auch mit dem chosajn. Ein nicht ganz einfacher, weil konservativer und aufbrausender Mensch, aber im Grunde gutmütig. Er wollte uns zwar teilweise sagen, wie man richtig abwäscht (und überhaupt haben das natürlich die Frauen zu tun), aber andererseits war er auch echt besorgt um unsere Sicherheit und wollte nicht, dass wir nachts alleine in Sotschi rumlaufen oder mit Fremden mitfahren. (Ok, eigentlich ganz normal.)
So sah jedenfalls das Haus aus:
Und so der Balkon:
Eine der Attraktionen haben wir uns dann doch noch angeguckt. Das "Dendrarium" oder Aboretum...halt son Park...der zwar ganz schön war, für den man aber nicht 6 € hätte bezahlen müssen, da ja überall in der Stadt Palmen und Tannen rumstehen und sogesehen der einzige Unterschied war, dass im Park an den Bäumen überall die lateinischen Namen dranstanden... Naja, hier trotzdem ein Foto aus diesem Pflanzenparadies:
Was sonst noch ganz interessant war, war das die ganze Stadt unter dem Olympiamotto steht. Man kann sich zwar beim besten Willen nicht vorstellen, wie in diesem Badeort die olympischen Winterspiele stattfinden sollen, aber angeblich sind die Berge drumherum ein gutes Skigebiet. Und bis 2014 kann sich ja auch noch einiges verändern. So z.B. englische Straßenbeschilderung und so...
Abgesehen davon fühlt an sich in Sotschi wie irgendwo am Mittelmeer oder in Griechenland oder Türkei, aber jedenfalls nicht wie in Russland. Wobei wir erstanlich wenig ausländische Touristen getroffen haben. Sondern vor allem reiche Russen und die Einheimischen.
Einmal war ich nachts im Meer baden und wie es der Zufall will haben wir da eine Studentengruppe aus Deutschland getroffen, aber das war auch schon alles.
Alles in Allem war es ein schöner Spätsommerurlaub und mal was anderes als die Uni hier.
Die Rückfahrt war leider weniger angenehm als die Hinfahrt, weil wir in einem vollen Abteil waren mit gleich einem ganzen Schnarchorchester und zusätzlich war es total warm und stickig im Zug. Naja wir haben es trotzdem überlebt und sind, als wir grade angekommen waren, zwei Stunden später direkt wieder zur Uni gegangen.
Hier noch ein Bild aus dem Schlafwagen: (Ist der Typ im Hintergrund nicht knuffig? ;-) )
Jetzt sind wir schon seit drei Tagen wieder in Pjatigorsk und das Wetter hier ist leider überhaupt nicht sommerlich sondern ziemlich grau und herbstlich, aber das ändert sich hoffentlich noch mal. Wann genau und ob überhaupt noch mal das Wasser ausfällt ist weiterhin ungewiss. Wir müssen uns wohl einfach mit der Idee anfreunden, eventuell drei Tage ohne Wasser leben zu müssen. Sicherlich auch eine interessante Erfahrung.
Vorerst ausgeruht aus grauen Wolken, Isa
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