Sonntag, 30. September 2007

Ein Monat - Fazit

Schön gelb.

Nachdem ich heute ja schon einiges berichtet habe, komme ich zum Schluss noch zu der überraschendene Feststellung, dass wir heute genau seit einem Monat in Pjatigorsk sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zeit sehr schnell vergangen ist.

Jetzt bleiben nur noch knapp vier Monate übrig.

Trotzdem ist natürlich schon viel passiert, auch wenns zwischendurch mal langweilig ist und man denkt, dass alle Tage gleich sind.

Die ersten zwei Woche waren wie eine große Klassenfahrt. Es war noch alles neu, man musste sich erstmal orientieren, war nachmittags immer k.o. und die Tatsache, dass wir zu dritt auf einem Zimmer waren hat das Klassenfahrtsfeeling noch verstärkt.

In den neue Zimmer ist diese Stimmung irgendwie verflogen, jetzt ist es alles mehr wie eine große WG, deren Mitglieder zusammen studieren und auch sonst fast alles zusammen machen. Einkaufen, Sport, Freizeit... Aber in den letzten Tagen ist der Einheimischenkontakt natürlich etwas mehr geworden und man kann schon einkaufen gehen, ohne jedesmal Angst vor der Kleingeldforderung der Kassiererin zu haben. Vokabelkenntnisse hätte man sich schon ohne Ende aneignen können, wenn man nicht so faul wäre... Naja, aber ein bisschen was bleibt natürlich schon hängen. Schließlich wird auch ein großer Teil der Zeit mit Hausaufgaben verbracht, da unser Unterricht ja doch sehr schulisch abläuft.

Die Lehrer sind alle mehr oder weniger in Ordnung und wir werden noch mehr oder weniger viel lernen.

Die Stadt ist nicht unbedigt das, was ich unter einer schönen Stadt verstehe, aber ganz interessant. Nur viel zu anstrengend, da immer hinzukommen. Wobei eine tramwaj-Fahrt nur 5 Rubel (ca. 15 Eurocent) kostet, egal, wie weit man fährt. Dann gibts natürlich noch die marschrutkas (Kleinbusse), deren Nutzung jedes Mal einem kleinen Abenteuer gleich kommt, da man nie weiß, ob man da aussteigen kann, wo man möchte.

Ich könnte sicherlich noch viele Kkleinigkeiten aufzählen, aber die fallen mir immer erst später ein und spät ist es hier ja auch schon. Morgen heißts wieder um 8:30 Französisch-Referat. Diesmal über eine beliebige, (möglichst) literarische Liebes- oder Freundschaftsgeschichte.

Ich habe mich mich für den schönen Kinderroman "Ben liebt Anna" von Peter Härtling entschieden. Das wird bestimmt eine nette Stunde, auch wenn wir uns zuerst mit einem Interview mit einer französischen Feministin auseinandersetzen müssen.


So, nun werde ich mich wirklich zu Bett begeben (ohne vorher in den Genuss der Wassernutzung zu kommen), noch ein bisschen Harry Potter lesen (erster Band auf Russisch, ich nähere mich dem Finale) und dann hoffentlich gut schlafen (heute scheints keine Party zu geben).


Aus Pjatigorsk, nördlicher Kaukasus, Russland, Erde,
Isa
PS: Ich habe den Wohnheimartikel etwas erweitert.

Gekaufte Karten und Wasser, das doch nicht ausfällt

Sodele...

Bereits am Donnerstag waren wir am Bahnhof und haben unsere Billjety nach Sotschi bzw. Lasajewsk (in kleiner Ort am schwarzen Meer in der Nähe von Sotschi, der billiger sein soll) gekauft. Am Freitag haben wir dann unsere Erlaubnisformulare ausgefüllt, damit autorisiert wird, dass wir wegfahren. Und abends haben wir erfahren, dass das Wasser doch nicht, wie geplant, ausfällt. Naja, das fehlende Wasser war zwar der Auslöser für die Reise, aber was solls: Die Tickets sind gekauft und wir fahren trotzdem. Man ist schließlich nicht alle Tage im Nördlichen Kaukasus. Spannend bleibt nur die Frage, ob jetzt später noch wasserlose Tage folge werden oder ob die dieses jahr aus irgendeinem Grund mit einem einzigen Abend abgestellten Wassers auskommen um zu tun, was immer sie tun müssen.

Apropos Wasser...bei uns im Bad tropfts von der Decke... Mal sehen, wann sich daran etwas ändern wird.

Naja, wie gesagt, wir fahren jedenfalls nächste Woche nach Sotschi. Da wir ja sowieso separat Unterricht haben und wir alle (bis auf eine) wegfahren, fällt das halt einfach aus. Morgen Mittag müssen wir dann nur noch unsere Sprawka (ein Dokument, das dokumentiert, dass wir dokumentiert sind (oder so)) abholen, ich will noch mal nach einem mittlegroßen Rucksack gucken, wir werden Proviant kaufen und dann kanns am Dienstagabend losgehen!

14 Stunden Zugfahrt mit "Plazkart". Das heißt soviel wie, man hat einen Sitzplatz, den man dann später in eine Liegefläche umbauen kann.

Wir kommen also Mittwochmorgen in Lasajewsk an und hoffen, da dann eine möglichst günstige Bleibe zu finden. Dann haben wir 4 1/2 Tage Zeit die Gegend unsicher zu machen und setzen unsd Sontagnachmittag wieder in den Zug um am Montag pünktlich zum Unterricht wieder in Pjatigorsk im studentscheski gorodok (Studentenstädtchen = Campus) zu erscheinen.

Erfahrungsberichte werden natürlich folgen.


Nun noch ein kleines Foto zur Auflockerung:

Unsere eleganten Zugfahrtkarten und ein bisschen von dem schmucken russischen "Spielgeld", wunderhübsch drapiert auf einem unsererKopfkissen im stylischen Gefängnislook.
Vorfreudig,
Isa

Sonntagsausflug zum Kleidermarkt

Wie ganz viele andere auch hatten wir beschlossen, den Sonntagvormittag auf dem Kleidermarkt zu verbringen. Also haben wir uns morgens um 9 in eine vollgestopfte - aus Deutschland importierte - Straßenbahn gequetscht und sind erstmal gefahren. Die Bahn wurde leider nicht leerer, sondern eher voller. Der Markt ist halt echt beliebt, wie wir auch feststellen mussten, als wir dann da waren. Der erste Bereich war ein ganz normaler Markt, mit Obst und Gemüse und was man halt sonst noch so brauchen kann. Etwas weiter durch fängt der Kleidermarkt an. Wir waren grundsätzlich auf der Suche nach Winterkleidung. D.h. ich wollte gerne einen Rucksack und eine Strickjacke. Aber Ruksäcke gabs da eher nicht so. Jedenfalls nicht so, wie ich einen brauche. (Tolles Deutsch, nicht wahr?)
Die einzelnen Stände sind so mehr oder weniger überdacht oder überplant und es wälzen sich die Massen in beide Richtungen durch. Manchmal kommt ein vollgeladener Handwagen(mit was konnten wir nicht mal erraten...) vorbei und man muss schleunigst aus dem Weg springen, damit man nicht unter die Räder gerät. Etwas blöd, wenn man als Ausländer das Gebrüll nicht versteht und dann erst zu spät reagiert....nunja, wir haben es alle überlebt.

Für Orientreisende natürlich alles nicht wirklich besonders...
Das Obst sieht hier immer soooo toll aus. Von weitem jedenfalls...
Gemüse ist supergünstig. Ein Kilo Tomaten für 50Cent oder so...
Echter Pelz...
Das fand ich ein sehr hübsches Bild, aber es wollte sich keiner solche Latschen kaufen...Meine neuerstandene superwarme, tolle Strickjacke : -)
Irgendwann werde ich auch nochmal ausführlicher über den normalen Mrkt hier berichten, aber dafür muss ich erstmal Fotos machen. Das kann ich ja jetzt unbegrenzt. ;-)
Falls es irgendwelche Wunschthemen gibt: Sagt Bescheid!
Bestrickjackt,
Isa

Schuhe, Mückenstiche und Wetter

Nur kurz anstatt eines Kommentares: Also die Schuhe sind ja echt langweilig von Dir Isa... Aber dann weißt Du ja auch wie ich mich hier fühle, hab das Gefühl Tokyo ist die Sex and the City Stadt II - und wie ich schon vorher beschrieben haben, laufen die Damen teilweise wirklich sehr komisch... Außerdem leide ich gerade an einer Pummelchendepression: a) Ich fühl mich hier manchmal wie ein Elefant, b) meine Schuhgröße ist hier L bis LL (D: 37/38) und das wars :) Das Wetter ist jetzt regnerisch und gefühlt bei -35 Grad und ich hab leichte Probleme mit meinen sage und schreibe 45 (!) Mückenstichen auf den Beinen... Freu mich immer über Post, alles Liebe vom Land des Nieselregens, Buriitaa-san

Samstag, 29. September 2007

Schuhe, Schuhe, Schuhe - oder was man halt so nennt

Augrund der Tatsache - die ich gar nicht oft genug erwähnen kann- , dass ich mittlerweile mein Kameraladegerät habe und der großen Menschenansammlung heute, konnte ich endlich mal mein Vorhaben in die Tat umsetzen, unbemerkt russische Frauenbeine und -füße zu fotografieren.
Hier werden fast grundsätzlich nur äußerst interessante Fußbekleidungen mit vorzugsweise 10 cm hohem Pfennigabsatz getragen. Wie man darauf laufen kann, ist mir ja sowieso schon ein Rätsel, aber dann auch noch in den Bergn hier und auf den schlechten Straßen - unglaublich. Und dann sind die heute auch wirklich damit auf der Wiese am Berghang vor der Bühne rumgkraxelt. Aber- wie eine unserer russischen Begleiterinnen sagte- : Natürlich ist das unbequem, aber die Russen (jedenfalls die weiblichen) lieben es nun mal sich zu zeigen...
Hier eine Auswahl der Exemplare, die mir heute vor die Linse kamen:

Man beachte auch die langen, dünnen Beine...




Zur Abwechslung mal unsere plumpen, langweiligen deutschen Schuhe...

Man sieht richtig, wie sie in die weiche Erde einsinken...

Für meinen Geschmack zu glänzend, aber...ist das nicht ein schillerndes Foto? ;-)


So, das solls dann mal gewesen sein.

Beturnschuht,
Isa

Djenj Goroda - Pjatigorsk feiert


Heute war der alljährliche Djenj Goroda (Tag der Stadt), also ein riesiges Stadtfest, angesagt.

Den ganzen Tag über waren an verschiedenen Orten verschiedene Aktionen und Shows. Ich hab mich erst gegen Abend aufgemacht, zur Festwiese auf dem Maschuk.


Wie man hier sieht, war ich nicht alleine:Das Wetter war wunderschön und in der Sonne noch richtig warm.

Hier sieht man die russische Flagge mit dem pjatigorsker Adler drauf, was die gelb-weiße für eine ist, weiß ich leider nicht:
Bei großem Menschenaufkommen, darf die Miliz natürlich nicht fehlen. Naja, ok, hier ist sie eigentlich immer präsent, egal ob viele ohne wenig Menschen.
Auf jeden Fall war das Publikum, das zur angekündigten Tanz- und Feuershow und später Konzert und Feuerwerk kam, bunt gemischt:

Jung,

und Alt.



Und ich. ;-)

Auf der Wiese gab es einen abgesperrten Bereich direkt vor der Bühne mit Sitzplätzen, in den man nur mit Eintrittskarte reinkam. Dahinter lagen auf einem großen Stück ganz viele Styroporplatten zum draufsetzen, damits nicht so kalt von unten wird. Gute Idee, wie ich finde. Am Anfang saßen auch alle, aber dann steht man natürlich doch auf, um besser zu sehen. Was zu Chören von "Hinsetzen, hinsetzen" bzw. "Steht doch auf, steht doch auf." führte. Außerdem lag das Styropor nachher überall zerbröselt rum. Aber naja, vom Ansatz her gute Idee. Mit Müll haben dies hier ja eh nicht so. Aber bei so einer Veranstaltug wäre das in Deutschland wohl auch nicht anders von Statten gegangen. Nur, dass auch teilweise Flaschen flogen, fand ich doch etwas bedenklich, auch wenn es alles nur Plastikflaschen waren.

Die Tanzshow war eher langweilig. Es gab zwar tolle Kostüme, aber die hat man von unserer Position aus kaum gesehen und die Musik war zwar manchmal ganz nett, aber meistens ziemlich langsam und die Tänze dementsprechend auch.

Dafür konnten wir ein Bergpanorama mit Sonnenuntergang beobachten: In der Umbaupause zwischen Tanzshow und Popkonzert gabs zur Ablenkung ein recht beeindruckendes Feuerwerk. Ich habe währenddessen - wie eigentlich den ganzen Abend- davon profitiert, dass ich endlich unbeschränkt Fotos machen kann, da ich meinen Akku sooft aufladen kann, wie ich will.

Die Ergebnisse seht ihr ja hier:



Da das Konzert noch viel langweiliger war als alles vorherige, sind wir noch kurz etwas an den vielen Ständen essen und trinken gegangen und konnten dann gemütlich auf der sonst viel und schnell befahrenen Straße zurückschlendern:
Zurück im obschtschedschitije (Wohnheim) habe ich mich sogleich daran gemacht, die Bilder hochzuladen und euch die hier gesehene Auswahl zu präsentieren. :-)
Zwischendurch wurden wir noch ziemlich durchgeschüttelt, da auf dem Berg das Abschlussfeuerwerk stattfand. Da haben sies noch mal richtig, richtig knallen lassen.
Unsere Fenster haben gewackelt und auf der Straße ging eine Autoalarmanlage nach der anderen los.

Verqualmt und durchgeschüttelt aus dem 227 Jahre alten Pjatigorsk,
Isa

Shibuya, Karaoke, Ueno und der Wandelgarten

Zunächst: Ich habe meine neue Matratze bekommen! Aber weils so schon war, hier noch ein Erinnerungsfoto von meinem alten Modell Marke Knastbett 1910...


Und damit vor allem meine arme Familie weiß, wo ich die letzten Tage gesteckt habe, hier die überraschende Antwort: Ich war unterwegs! Entschuldigt bitte die Bilderflut, das ist hier schon die Minimalauswahl und wenn Montag die Uni beginnt, dann wird das auch sicher weniger...
So, hier sieht man Shibuya, ein sehr belebter, "jüngerer" Stadtteil mit bekannter Kreuzung. Für mich fand ich ich die Klamotten doch etwas sehr japanisch (Japanerinnen tragen bevorzugt KEINEN tiefen Ausschnitt, dafür aber Mini-Minirock und High Heels, auf denen die wenigsten laufen können weil die grundsätzlich zu groß gekauft werden). Als ich jedoch ein ganz nettes Oberteil anprobieren wollte (habe sogar extra M genommen!) dann die Enttäuschung: Als Gaijin (Ausländerin) dürfte ich nicht anprobieren... Na großartig, das nennt man wohl Ausländerfreundlichkeit, aber so habe ich das Teil natürlich nicht gekauft und Geld gespart.
Was ich dann noch entdeckt habe, im "Tower Records", einem 8 stöckigen Musik und DVD Laden: Die kleine Raupe Nimmersatt - wie mir Takashi, ein Japaner versicherte, sehr bekannt in Japan :)
Und hier sieht man 2 Gebäude meiner Universität, wie schon zuvor beschrieben mehr in die Höhe gebaut als in die Breite.


Mein täglicher Nachhauseweg von der Uni bis zur Metrostation:

Nach der Welcomeparty am Donnerstag war ich noch Karaoke trällern, die Bilder obliegen aber der Geheimhaltung, hust*

Gestern dann war ich in Ueno und Umgebung unterwegs (Tokyos Norden) und habe mal ein Kindergarten fotografiert. Hier gibt es ja Schulkleidung - scheinbar auch Kindergartenkleidung - und was ich interessant finde, wohl auch passende Hüte, Ranzen (überraschend altmodisch), Schuhe usw. Den Matrosenlook sieht man besonders häufig. Die Mädchen tragen grundsätzlich Faltenrock, teilweise EXTREM kurz.


Hier stehe ich dann vor dem Tokyo Nationalmuseum - mit dem obligatorischen Sonnenschirm bei 35 Grad. Das Wetter ist hier gerade auch verrückt, heute ist es bewölkt und richtig kalt (Jeans und Pulli)

Die fünfstöckige Pagode im Uenopark auf dem Zoogelände (daher auch der Zaun)

Und mein Wasserspiegelbild im Rikyugengarten. Da ich alleine unterwegs war, quasi die einzige Fotomöglichkeit außer ich frage Japaner wie oben am Museum...


Und dieser wunderschöne Park... Ehrlich gestanden finde ich so Parks viel interessanter als Museen und könnte mich stundenlang hier aufhalten (was ich letztlich auch getan habe).

Hat er nicht ein Gesicht? Gar einen Körper??? ;)


Linksverkehr

So, jetzt wollte ich doch mal was zu dem Linksverkehr hier schreiben: Da ich bisher nur Fußgänger war, weiß ich nicht wie es ist dabei noch Auto zu fahren, ich denke man muss nur höllisch aufpassen. Als Fußgänger gewöhnt man sich relativ schnell daran, was aber vielleicht auch daran liegt, dass ich in einem eher ruhigeren Bereich wohne. Was sonst merkwürdig ist, dass wenn man Rolltreppe fährt man LINKS steht, damit die Leute RECHTS überholen können. Das ist jedoch nur in Tokyo so, in Osaka steht man dann rechts (die beiden Städte scheinen sich so gut wie Düsseldorf und Köln zu verstehen). Auch merkwürdig war, (zu Fuss) das erste Mal rechts zu überholen - also bewusst.

Donnerstag, 27. September 2007

Aufruf an die Leserschaft!

Liebe Leser und Kommentarhinterlasser,

angesichts der Tatsache, dass dieser Blog von zwei mehr oder weniger unabhängigen Menschen betrieben wird, würde ich vorschlagen, dass jeder, der einen Kommentar schreibt, sich hier kurz vorstellt, damit man weiß, mit wem mans zu tun hat.
Ich wüsste nämlich gerne, wem ich dann antworte oder auch nicht. :-)

Viele Grüße,

der eine unbhängige Mensch

(Ha, und jetzt wisst ihr nämlich nicht, wer ich bin. Ätsch.)

Mittwoch, 26. September 2007

Das Wohnheim

Aus der Kategorie: Fakten, Fakten, Fakten

So, für ganz Interessierte eine Beschreibung useres Wohnheims.
Es liegt drekt neben der Uni, hat 8 Stockwerke und ist im Vergleich zu den anderen Wohnheimen ziemlich gut in Schuss, auch wenn überall der Schimmel von den Wänden blättert.
Wenn man reinkommt muss man sich erstmal durch ein Drehkreuz zwängen*** und am besten der djedschurnaja (Diensthabende) Guten Tag sagen und auch den Security-Männern freundlich zunicken. Im Gegensatz zum Unigebäude und auch dem, was ich in Petersburg erlebt habe, muss man sich allerdings nicht jedesmal ausweisen, wenn man rein will. Dafür kommt man aber auch nur bis 23Uhr rein und danach auch erst um 6uhr wieder raus. Wenn man ausgehen will, muss man halt die ganze Nacht draußen bleiben...
Dann gibt es einen nicht grade vertraueneswürdigen Fahrstuhl, den wir aber nicht mehr nutzen, da wir ja nur in der zweiten Etage wohnen. Am Anfang mussten wir aber erst mal verstehen, wie man überhaupt wohin kommt, weil man ständig auf verschlossene Gitter stößt. Warum sie verschlossen sind, bleibt rätselhaft. Wahrscheinlich um arme Austauschstudenten zu verwirren.
Wir haben zu vier Leuten ein Klo und eine Dusche (die man ja weiter unten bewundern kann) und eine Küche auf dem Gang für alle. Allerdings sind wir auch nur zu zwölft auf der Etage, plus eine asiatische Familie die hier irgendwie ständig zu wohnen scheint...
Morgens und abends kommt immer mal eine djedschurnaja - von uns auch "Ömchen" genannt - vorbei und entsorgt den Müll aus der Küche. Warum wir das nicht selber tun können, werden wir wohl auch in den nächsten 4 Monaten nicht verstehen.
So, nun noch ein paar Bilder:

Mein Bett im ersten Zimmer und zweimal ich.

Neues Bett, aufgeräumt


Der Rest unseres großen Zimmers

Ein Teil der neuen, grünen Küche und ich krank
So, ich hoffe, ihr habt nun den ein oder anderen Eindruck gewonnen.
Aus luxuriösen Halle,
Isa
*** Eigentlich muss man sich gar nicht zwängen, man kann auch ganz normal durchgehen, wie man halt durch einDrehkreuz durchgeht. Es ist genug Platz da. Aber die Russen scheinen das Prinzip nicht ganz verstanden zu haben und versuchen immer, möglichst ohne Drehkreuzberührung und -bewegung zu passieren. Verstehe, wer will!

Essentialia (negotii) einer Austauschstudentin in Tokyo

Laptop, Handy und elektronisches Wörterbuch mit Kanjikennung

Rush Hour in Tokyo

Heute war mal wieder Uni angesagt und zwar eine etwas langweilige Advising Session. Danach sind dann Johannes, der andere Trierer Jurist, und ich zum Tokyo International Forum gefahren was interessant gewesen ist.
V.a. unsere Suche nach der "größten Touristeninformation in Tokyo" sollte nicht unerwähnt bleiben. Wir sind nämlich dann in einem kleinen Räumchen (20 qm) gelandet... Später sind wir noch zur Waseda Universität gefahren, auch eine sehr bekannte Uni bei der wir eventuell japanische Juravorlesungen besuchen werden (und nein, wir werden vorerst nicht viel dort verstehen). Da die Unigebäude in Tokyo alle recht hoch sind (bspw ist bei uns das Bldg 2 auch 12 Stockwerke hoch und die Bib ist riiiiiiesig), hier ein Foto vom 9ten Stockwerk eines Wasedagebäudes:


Danach hatte ich leider das Pech in die Rush Hour zu geraten, so dass man aus Verstopfungsgründen erst die zweite Bahn nehmen musste. Dennoch ging alles recht gepflegt zu. An sich fällt mir auch auf, wie sauber die Bahnen hier sind und dass es wenig Verbrechen und Vergehen, wie bspw. Diebstahl gibt.

Dienstag, 25. September 2007

Akihabara, Harajuku und ein unglaublich schlechter Test

So, nachdem Isa mit Fotos jetzt auch nachgezogen ist und es um mich in den letzten Tagen etwas ruhiger geworden ist, muss ich doch jetzt mal wieder posten - wenn ich diesmal auch mit nicht soviel Fotos dienen kann. Nachdem ich am Sonntag mich nicht für eine bestimmte Handymarke entscheiden konnte (sehr zum Leidwesen von Yohe, dem hilfsbereiten Japaner der mit uns 3 Deutschen unterwegs gewesen ist), sind wir nachmittags noch nach Akihabara gefahren, auch Electronic Town genannt. Hier gibt es wirklich alles was das Elektroherz begeht, in unglaublichen Mengen und zu recht guten Preisen. Ich habe mir hier ein Denshi Jisho gekauft, ein elektronisches Wörterbuch auf dem ich auch Kanji einzeichnen kann und wo dann (hoffentlich) eine Übersetzung angezeigt wird. In diesem Elektronikteil enthalten sind noch sehr viele andere Lexika, Bücher usw von denen ich aber leider nichts berichten kann, da diese auf Japanisch sind und die Anleitung leider auch nicht in Englisch erhältlich war :(
Was mich an Akihabara und Japan an sich wirklich fasziniert, ist der Unterschied zwischen dem High-Tech Land und Basarasien. Die Elektroteile werde nämlich größtenteils in kleinen Büdchen in Gässchen angeboten, ganz viele nebeneinander und schreiende Verkäufer überall. Dies ist hier nicht unüblich, nur gewöhnungsbedürftig wenn so etwas nicht gewohnt ist.
Fotos habe ich leider mangels Kamera nicht machen können.

Gestern dann habe ich meinen Cousin und dessen Freundin in Shinjuku getroffen. Mein Cousin ist ca. 70km von Tokyo als Englischlehrer beschäftigt (v.a. für Nordamerikaner - er ist Canadier - gibt es die Möglichkeit, ca. 3 Jahre in Japan als Lehrer zu arbeiten). Nachdem wir einige Anlaufschwierigkeiten mit dem Treffpunkt hatten (s. Shinjukubahnhofpost), haben wir dann zusammen ein Handy gekauft und ich bin jetzt vollständig ausgerüstet :) Für Interessierte gibt es auch eine Emailadresse, auf die Ihr mir dann direkt aufs Handy Emails schicken könnt - Internetflatrate im Handy ist ja selbstverständlich inbegriffen. Nachdem wir noch in einem Park waren und den Meiji-Schrein (@Johanna: Der wird hier nur Schrein genannt, ist das dann ein Tempel!?) besichtigt haben, sind wir noch nach Harajuku gefahren - hier laufen die skurillsten Japaner rum und es ist UNGLAUBLICH voll. Also an sich ist Tokyo schon sehr sehr "busy" (grundsätzlich wie Köln an Karneval oder am letzten Adventssonntag), aber Harajuku...
Ich lasse dann einfach mal ein Foto sprechen:


Und Kevin und Mandy vor dem Meiji-Schrein


Achso, heute war übrigens wieder mal Uni angesagt - wir dürften unsere unglaublichen Testergebnisse abholen... Äh, hab dazu eigentlich schon alles vorher geschrieben - bin immerhin nicht bei den totalen Anfängern ;)
Nachdem es jetzt auch schon seit 4 1/2 Std hier dunkel ist (und bei Euch ist gerade mal Mittag vorbei...), werde ich mich langsam mal wieder in mein Zimmer flüchten und mich auf meine neue Matratze freuen die ich hoffentlich bald bekomme - die alte hatte noch Federkern und ich hab leider jede Feder einzeln in meinen Knochen spüren müssen, bzw. spüre sie noch...
Viele Grüße aus dem Land der Gegensätze, Britta