Magnit
Einmal über die Straße und wir sind da. Ein putziger kleiner Supermarkt mit mehreren Filialen in jeder Stadt. Man kommt rein und muss erstmal sämtliche Taschen einschließen - wird ganz schön seltsam, wieder mit Rucksack durch ein Geschäft laufen zu dürfen. Dann wird man von einem total hilfsbereiten Verkäufer widerlich angegrinst und macht sich ignoranterweise selbst auf die Suche nach dem, was man gerne hätte. Theoretisch gibt es alles was man braucht. Praktisch findet man eimal einen tollen Saft oder leckere Marmelade oder fast echten Joghurt und wenn man das nächste Mal einkaufen geht und sich schon auf den folgenden Genuss freut, dann heißt es erstmal suchen und nicht finden. Wenn man Glück hat, gibt es das ersehnte Produkt nach 3-4 Woche jedoch wieder im Sortiment.
Was störender ist, ist der zeitweilige Wasser - oder Milchmangel. Manchmal sind die entsprechenden Regale halt einfach gähnend leer (oder mit irgendetwas anderem aufgefüllt.) Aber verdurstet ist bisher trotzdem noch keiner. :-)
An der Kasse sollte man am besten immer genügend Kleingeld bereit halten um die armen, genervten Kassiererinnen zufrieden zu stellen. Abgesehen davon ist so ein Magnit-Besuch eine der besten Möglichkeiten, mal einen Tausender klein zu machen.
Maria kommt nach offensichtlich erfolgreichem Einkauf vom Magnit
Uniwersiti/Grossmart
Ein ganz kleines bisschen mehr Laufaufwand erfordert das Einkaufszentrum Uniwersiti. Da gibts ganz viele Geschäfte mit hässlichen Handtaschen und für unsereins untragbarer Kleidung für Preise, die sich eigentlich kein Russe leisten können dürfte. Mich führt nur manchmal der Supermarkt Grossmart oder das Internet-/Fotostudio dorthin.
Im Grossmart mangelt es meistens an Fächern zum Tascheneinschließen, tun muss man es aber trotzdem. Allgemein gibt es dort das gleiche wie beim Magnit nur mehr von allem und für teurer. Vom Grossmart kehre ich meistens mit Taschen voller Schokolade oder ähnlichen und einem erheblich erleichterten Portemonnaie heim. Grundsätzlich trifft aber auch hier oft zu, dass es gerade das, was man unbedingt will, nicht gibt.
Die Kassiererinnen sind meistens sehr neutral und drücken einem ungefragt Plastiktüten auf, auch eine Einrichtung ohne die hier Einkaufen an sich nicht funktioieren würde. Könnte möglicherweise ja auch der Umwelt helfen, wenn man eine Tüte mehrmals benutzte.
Aber im Grossmart rumstöbern macht trotzdem Spaß. Und immerhin gibts manchmal leckere Schokolade. :-)
In Ermangelung eines besseren Fotos
Märkte
Von der tollen Obst- und Gemüseauswahl auf den Märkten habe ich ja bereits berichtet. Wegen Frost ist sie inzwischen allerdings leider ziemlich eingeschränkt.
In ca. 15Minuten Fußweg zu erreichender Entfernung liegt ein kleinerer Markt, dessen Obstverkäufer uns alle schon persönlich kennen und von den sehr variablen Preisen immer behaupten, dass wir als Studenten natürlich Nachlass bekommen und ab und zu eine Zwiebel oder auch mal einen Granatapfel dazu verschenken.
In 10minütiger Straßenbahnfahrt ist der etwas größere Markt mitten in der Stadt zu erreichen. Dort kriegt man, wenn man lange genug sucht eigentlich alles, wobei die Auswahl im Winter doch geringer ist. Ich vermeide immer tunlichst die Fleisch- und Fischabteilungen und beschränke mich auch hier meisten auf Obst und Gemüse. Es passiert sogar recht häufig, dass man nette alte Omis trifft, die von ihrem Sohn, der in Deutschland gedient hat oder ähnlichem erzählen.
Trotzdem ist es auch oft anstrengend dort einzukaufen, weil man nicht in Ruhe gucken kann ohne lautstark zum Kauf aufgefordert zu werden. Aber das haben solche Märkte nunmal so an sich. Wirklich schade, dass es diese Atmosphäre in Deutschland nicht so gibt.
Was ich auch toll finde, sind die vielen verschiedenen Sprachen, die man auf dem Markt zu hren bekommt. Hier im Kaukasus spricht ja fast jeder neben russisch noch irgendeine kaukasische Sprache, aber auf dem Markt zeigt sich das extrem. Irgendwie schön, auch wenn es vielleicht nicht das beste über die soziale Stellung der Gebirgsvölker aussagt. Denn bei Minusgraden auf dem Markt stehen gehört, glaube ich, nicht zu den allerangenehmsten Jobs und wirklich viel verdienen tut man da wohl auch nicht.
Auf dem Markt in der Stadt bekommt man ja eigetlich schon alles, aber wenn man auf der Suche nach spezieller Kleidung ist, dann sollte man doch aus der Stadt zum Ljudmila fahren, dem vor Wochen schon beschriebenen Kleidermarkt. Es ist zwar unheimlich nervenaufreibend und ich finde eh nie was, aber allein die Essensauswahl lohnt schon einen Besuch. Wenn die Temperaturen nicht wieder auf unter -10° Grad fallen, statte ich Ljudmila nächsten Samstag noch einen Abschiedsbesuch ab.
Schon ein wenig nostalgisch,
Isa
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