Dienstag, 11. September 2007

Umheimliche Begegnung

Jetzt ists schon wieder lang, lang her, aber als wir am Freitag mit fast der ganzen deutschen Gruppe (8 Maedels) Pizza essen waren, kamen wir in den Genuss eher zweifelhafter russischer Gastfreundschaft.

Wir hatten schon alle mehr oder weniger die eher weniger als mehr leckere Pizza vertilgt und waren schon so gut wie weg ("nur noch kurz eine rauchen..."), da kam ein russischer Gospodin (Herr) an unseren Tisch.
Der war vorher schonmal so freundlich gewesen uns alle zusammen zu fotografieren und sass mit ein paar Kumpanen am Nebentisch.
Nun setzte er sich also zu uns und fragte, was wir trinken wollten...
Wir haben uns zwar erst widersetzt, aber, als er zum dritten Mal fragte, sagten wir dann halt zu.
Auf der Stelle bestellte er sehr zackig bei der aeusserst unfreundlichen Bedienung (naja, uns hat sie nicht bedient...) zwei Flaschen "schampanskoje".
Als die auf neun Glaeser aufgeteilt waren, begann der Gospodin einen Toast auszusprechen.
Auf uns und ihn und Pjatigorsk und den Kaukasus und Deutschland und Russland und Putin. Natuerlich auf unsere Freundschaft. Und auf ueberhaupt alles.
Wir sprachen alle mehr oder weniger dem Sekt zu und versuchten so wenig wie moeglich auf die Konversation einzugehen.
Irgendwann kam noch einer seiner Kumpanen rueber.
Juri aus Armenien mit einem Freund namens Andreas in Stuttgart.
Den hat er dan nauch gleich mal angerufen. Naja, jedenfalls hat er so getan als ob.
Der sollte dann auch noch was trinken und einen Toast sprechen.(Juri, nicht Andreas.)
Er hat allerdings so leise und undeutlich geredet, dass man kaum was verstanden hat. Selbst ich, obwohl ich direkt neben ihm sass.
Aber auf jeden Fall wuenschte er sich, dass wir uns wiedertreffen...
Nunja, er ging dann auch irgendwann wieder, allerdings nicht, ohne sich vorher noch zu mir zu beugen und mir zuzufluestern " wy otschen krassiwaja dewuschka" (ich sei ja so schoen, blabla).
Auf der anderen Seite des Tisches wurden zwei der anderen eingeladen, doch gleich mitzukommen...oder wenigstens Telefonnummern auszutauschen...da sind sie zum Glueck drumrum gekommen.
Zum Schluss gabs dann noch einen dritten Toast: Wir moegen doch alle heiraten und viele, viele Kinder bekommen. Achja, und einen guten Job natuerlich auch…

Bevor wir die Lokalitaet verliessen, fiel noch eine Teetasse in eine Handtasche und unter viel Gelaechter machten wir uns auf den Heimweg (ca. 100 Meter).

Noch unverheiratet aus dem Noerdlichen Kaukasus,
Isa

13 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wenn 8 Mädels in Russland Pizza essen, muß doch der allgemeine Russe Herzflattern kriegen. Was bleibt ihm angesichts solch geballter westlicher Grazie übrig? Die Folgen sind zwangsläufig Toast mit Schampanjer. Nun war diese Begegnung vielleicht unheimlich aber wenigstens nicht unfreundlich, oder? Wenn Du jetzt allerdings meiner früheren Empfehlung nachgekommen wärest, ein Lied anzustimmen, wäre die Situation vermutlich aus jeglicher Kontrolle geraten. Gut also, daß Ihr Euch also diesmal mit Singen zurückgehalten habt. Das soll aber nicht heißen, diesen Gedanken völlig aufzugeben. Vielleicht solltet Ihr einen Austausch-Studenten-Chor gründen und Auftritte für besondere Anlässe ins Auge fassen, beim Abschied zum Beispiel. Wenn Ihr soweit seid, melde Dich, Ich hätte da einige Repertoire-Vorschläge.
Albrecht

Isa hat gesagt…

Ja ja...

Anonym hat gesagt…

Du scheinst ja von meinen Bemühungen, Dich zu musikalischen Äußerungen zu bewegen, irgendwie genervt zu sein. Dann laß ich's wohl besser sein. (Aber wir hatten damals in Wolgograd großartige Erfolge bei unseren Gastgebern mit "Hejo, spann den Wagen an", natürlich im 4-stimmigen Kanon. Viellecht wärs ja doch einen Versuch wert?! [schon gut, schon gut])

Anonym hat gesagt…

Nicht jeder kann zu zweit einen vierstimmigen Kanon anstimmen... ;)

Johanna hat gesagt…

Ich musste "Hejo" immer in der musikalischen Früherziehung auf Blockflöte spielen. Auch vierstimmig. Da kommen Kindheitstraumata auf.

Isa hat gesagt…

Ihr werdets nicht glauben, aber "Hejo, spann den Wagen an" wurde hier tatsaechlich schon gesungen.
Ist das so deutsch?

Anonym hat gesagt…

Das ist wahrscheinlich nicht so deutsch, aber ein schöner Kanon und selbst zweistimmig wirkungsvoll. Und wieso seid Ihr nur zu zweit, wenn Ihr zu acht Pizza essen könnt? Oder eben kontinet-übergreifend per Video-Konferenz. Das sollte doch der modernen Kommunikationstechnik aufgeschlossenen jungen Frauen ein Leichtes sein! Und Du, Johanna, kannst nicht den Rest der Welt für Deinen frühkindlich mißlungenen Instrumentalunterricht verantwortlich machen. Ich hoffe weiter.
Albrecht

Isa hat gesagt…

Ich hab ueberhaupt nichts von 2 geschrieben.

Anonym hat gesagt…

Ja, aber Britta doch (s.o.)!

Isa hat gesagt…

Ja, aber dann musst du doch Britta fragen...

Anonym hat gesagt…

Ich soll Britta fragen, wieso Ihr nur zu zweit seid, wenn Ihr zu acht Pizza essen könnt?
Kann ich bei Gelegenheit mal tun.

Isa hat gesagt…

Nein, du sollst fragen, welche zwei Leute Britta meinte. Is doch klar.
Mit zwei Leuten zu acht Pizza essen, haette man bei der Pizzeria nicht geschaft.

Anonym hat gesagt…

Also, Britta: Welche zwei Leute hast Du gemeint?