Unter japanischem Essen stellen sich die meisten Deutschen Sushi vor - die japanische Küche hat aber noch anderes zu bieten wie Tonkatsu, Udon/Soba, Ramen, Okonomiyaki usw. Diese Begriffe werden dem Nichtkenner der japanischen Kochkultur eher wenig sagen, so dass ich sie zunächst kurz erläutern werden: Tonkatsu ist eine Art paniertes Schweineschnitzel; Udon/Soba, sowie Ramen sind alles Nudelarten, meistens mit, bzw. in Suppe serviert und Okonomiyaki wird bei Wikipedia als Mittelding zwischen Pfannekuchen und Pizza beschrieben, ist aber doch ganz anders. In den Mensen meiner Universität gibt es grundsätzlich alle Nudelsuppenarten, Curryreis (Reis mit Rinderhackcurrysauce) und Tonkatsu mit verschiedenen Beilagen. Die Mensen sind so aufgebaut, dass man zunächst an einem Ticketautomaten sein Menü wählt, bezahlt und dafür ein Menüschein erhält, wo dann bspw. „Curryreis“ draufsteht, mit diesem zur Essensausgabe geht und sein Essen in die Hand gedrückt bekommt. An Menüs gibt es meist ein bis zwei zur Auswahl, dir auch recht lecker aussehen. Leider kann ich nichts zu dem Geschmack dieser Menüs sagen, da Japaner zwar wenig Mengen an Fleisch essen, dafür aber überall zumindest etwas Fleisch beinhaltet ist (bspw. beim Curryreis) und da ich noch immer Vegetarierin bin, scheiden daher 90 % der Mensagerichte für mich aus. Die Nudelsuppen sind aber sehr gut und der „Plain rice“ ist nuja, etwas langweilig. Daher koche ich meistens für mich – und das äußerst innovativ. Jeder der mich näher kennt, weiß dass ich mit Käsebroten am zufriedensten bin. Nur leider gibt es hier weder das passende Brot (das übliche deutsche Problem) noch den passenden Käse (es sei denn, man möchte 2,40Euro für 50g Gouda ausgeben), so dass ich mich morgens und abends meistens mit Peanutbutterweißpappmatschbrot zufrieden gebe. Man gewöhnt sich an alles… Und meine Kochkunst besteht meistens darin, verschiedene Sachen in die Pfanne zu schmeißen und zu gucken, was bei rauskommt. In Deutschland habe ich immer streng nach Rezept gekocht, hier habe ich aber weder ein Kochbuch, noch deutsche Zutaten.
So habe ich mich in den ersten Wochen mit Bratkartoffeln (musste mich erstmal mit mehligkochenden Kartoffeln abfinden) und Mais aus der Dose zufrieden gegeben. Nach und nach werde ich aber immer mutiger, so wie gestern: Nachdem ich meine Liebe für Okonomiyaki entdeckt habe (Grundteig besteht aus Grünkohl, Wasser, Mehl und Ei, dazu was man will), habe ich den Grundteig mangels Zutaten in meiner Wohnung etwas abgeändert und tatsächlich Salat statt Grünkohl genommen, diesen mit Ei, Wasser, Mehl, Mais und Schmelzkäse verrührt und in die Pfanne gehauen. Das Ergebnis sah dem Okonomiyaki überraschend ähnlich J Vielleicht hat es auch so geschmeckt, wegen Grippe und daher resultierenden mangelndem Geschmacksnerv kann ich zu dem Geschmack leider (oder Gott sei Dank!?) nichts sagen. Eden, meine kanadische HongKongfreundin meinte, es wäre in Ordnung gewesen. Heute war ich dann wieder so innovativ und habe diesmal Kartoffeln mit Mais, verrührtem Ei und Käse in die Pfanne gehauen und es war nicht mal so übel. Japanisch würde ich sagen, es war MAMA, was soviel wie ok heißt. Abschließend ist zu sagen, dass ich zwar auf alle Fälle Mamas Kartoffelgratin und Gehlens Knoblauchrahm vermisse, man sich aber auch an neue Sachen gewöhnen kann J
Und es bleibt die Frage: Warum kochen wir eigentlich kein Salat!?
1 Kommentar:
Weil frischer Salat nun mal einfach toller ist... Immerhin gibts bei dir welchen.
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