Sonntag, 24. Februar 2008

Deutschland 14.2.-21.2.

Die meisten der Blogleser werden wissen, dass ich letzte Woche in Deutschland gewesen bin. Der Heimurlaub tat ganz gut, auch wenn ich jetzt wieder froh bin, in Japan zu sein. Leider war ich die komplette Woche krank, so dass ich ca. 80% meines Programms (Sauna, Trier, Kino etc.) nicht absolvieren konnte.

Angekommen in Deutschland war ich zunächst von der deutschen Unfreundlichkeit negativ überrascht. Die Dame am Passschalter empfand es nicht für nötig, irgendein Wort mit mir zu wechseln. Eine Passagierin, die einen Flughafenangestellten etwas gefragt hat, wurde mit den Worten: „Dort drüben ist der Informationsschalter“ abgewiesen und bei der Gepäckausgabe haben sich zusätzlich noch 2 Leute auf hessisch gestritten. Das Wetter war bei Ankunft bescheiden, wurde aber dann die nächsten Tage besser. Es war jedenfalls sehr schön, meine Familie wieder zusehen, meinen Hund, der mittlerweile einen grauen Bart bekommen hat und die meisten meiner Rösrather Freunde. Mit Isa war ich auch einmal in den Köln Arkaden einkaufen, H&M fand ich diesmal als überraschend teuer (für ein ärmelloses Top 24 Euro!) und meine Größe war auch schon wieder öfters nicht vorhanden. Über Köln als „Metropole“, wie es so schön im Kölner Stadtanzeiger hieß, musste ich doch etwas lächeln, ich empfand es diesmal mehr als Dorf und die Straßenbahnen als putzig. Dennoch waren die niedrigeren Häuser und auch die fehlenden Oberleitungen wesentlich hübscher anzusehen als Tokyo. Abgeflogen bin ich eine Woche später, das Wetter war wieder sehr bescheiden (grau und nebelig). Ich hatte das Glück, 3 eigene Sitze zu haben, konnte aber dennoch nicht gut schlafen. In Tokyo schien die Sonne und ich fühlte mich auch von dem japanisch Geschriebenen Okaerinasai, was soviel heißt wie „Willkommen zu Hause“ direkt angesprochen. Die englische Variante war schlicht „Welcome“.

Derzeit bin ich mit der Planung von meinem Okinawatrip beschäftigt. Die erste Nacht werden wir voraussichtlich in einem Kapselhotel verbringen, Abflug ist hoffentlich morgen, wenn es der derzeitige Sturm zulässt.

Man darf gespannt sein!

Nagano 長野6.2.-9.2.

Kurz vorweg: Wer in der Überschrift nur Fragezeichen sieht, hat die ostasiatische Schriftzeichenkennung auf seinem Computer nicht installiert. Das ist insoweit nicht tragisch, ich wollte damit nur die Fragezeichen erklären.
Und jetzt besser spät als nie durch Heimurlaub und Krankheit verzögert ein Bericht über Skifahren in Japan:

Am 6.2. bin ich mit einer Gruppe von größtenteils Japanern, wenigen Chinesen, Amerikanern und Deutschen um 23hoo mit dem Nachtbus nach Nagano gestartet. Der Nachtbus ist eine sehr günstige und bei jungen Leuten beliebte Alternative, längere Strecken in Japan zurückzulegen. Er kostet ca. 1/3 des Bahnfahrpreises (die Bahn würde dann aber auch nicht 7 Std., sondern nur 2 Std. benötigen) und durch die Nachtfahrt kann man sich zusätzlich eine Nacht im Hotel sparen. Die Fahrt empfand ich dennoch als wenig angenehm, da der Bus eine extra langsame Strecke genommen hat, mussten wir dementsprechend häufig aufgrund von Ampeln etc. anhalten. Zusätzlich gab es alle 3 Std. eine Toilettenpause (nein, ein WC im Bus war nicht vorhanden) und die Sitze sind eben reisebusmäßig kaum verstellbar.

Angekommen um 6h20 im verschneiten Nirgendwo, haben wir erstmal eine Stunde das Hotel gesucht. Der Organisator, Shuji, ist zwar ein ganz lieber Kerl, aber in dieser Hinsicht leicht „verpeilt“. Aufgrund des Schneetreibens mussten wir folglich auch eine Stunde unser Gepäck tragen – ein Muskelkater blieb natürlich nicht aus.

Um 7h30 konnten wir uns endlich in einem großen Kellerraum des Hotels niederlassen und noch etwas dösen. Das Hotel wäre übrigens 5 Minuten von der Busstation entfernt gewesen. Kurze Zeit später sind wir dann zum Skiverleih gestiefelt, der weil günstig, eher altmodisch ausgestattet gewesen ist. Ich hatte mir das letzte Paar Carvingskiier (Plural von Ski!?) geschnappt und musste den Verleiher erstmal davon überzeugen, dass Carvingski nicht 20cm größer als der Fahrer sein müssen. Die anderen beiden Skifahrer (die meisten sind Snowboard gefahren) hatten weniger Glück und Modelle von Ende der 80er/Anfang der 90er bekommen. Meine Barbie von damals war jedenfalls in denselben Farben gekleidet gewesen, wie die Skiier und die Verleihskiklamotten.

Und dann ging es auf die Piste, der Schnee und das Wetter waren toll, es gab zwar viele Snowboardanfänger, aber die Anstehzeit am Lift betrug maximal 2 ½ Minuten. Auch hier gab es absolut keine Sicherung, vielleicht war daher der Tagespass auch so preiswert. Wir sind dann losgefetzt, bzw. musste ich trotz meiner geringen Skikenntnisse Unterricht auf Japanisch geben. So ging der Tag schnell rum, wir waren natürlich sehr müde und haben um 21hoo auch schon geschlafen.



Am nächsten Tag dann dasselbe, abends mit dem für Japaner üblichen Nomikai gespickt.



Den letzten Tag sind wir dann noch etwas herumgelaufen und haben ein Onsen besucht. Der Bus fuhr diesmal um 16hoo ab und da wir scheinbar die schnellste Autobahn genommen haben, auch schon um 19h30 in Tokyo, wo es auch richtig geschneit hat.



Samstag, 2. Februar 2008

Besser spät als nie: Sylvester~

Ich hatte ja schonmal erwähnt, dass Sylvester jetzt nicht so spannend war, und wir fast 2 Std. am Meijischrein angestanden haben. Immerhin konnte ich meinen Kimono mal zur Schau stellen:
Meine Gruppe, vertreten sind: Deutschland, Japan, China, Mexiko, Belgien, Spanien und Amerika.

Random Picture aus Tokyo. Tokyo ist zwar wirklich hässlich, hat aber auch ein paar wirklich schöne Seiten und mich bisher mehr als andere Städte angesprochen.

Purikura und Onigiri

Ich hatte ja schonmal ein Purikurabild eingestellt, zur Erinnerung: Purikura sind Fotoautomaten, in denen man für umgerechnet 2,40 Euro 6 total bescheuerte Fotos mit verschiedenen Hintergründen schießt (von der Badewanne bis zur Kathedrale gibt es alle, je nach Automat). Danach verziehrt man diese Bilder dann am Computer et voilà, heraus kommt dann sowas:


Onigiri wiederum sind gefüllte Reisbällchen mit Seetang. Größer und anders als Sushi, der Inhalt variert von sauren Pflaumen, über Gemüse, Fischeier bis zu Thunfisch mit Mayonaise. Als Snack oder als Mittagessen sehr beliebt, kann man sie in jedem Kombini für 105 Yen erwerben (ca. 65Cent). Oder man macht sie eben selber, wie Eden und ich:


Schnee und Eisenbahnen

Um mich mal vom Lernen abzulenken, wollten Jim und ich eigentlich ins Ghiblimuseum in Mitaka. Das ist eine Art Filmstudio mit sehr interessanten Häsuern, wo man sich aber die Eintrittskarten ein paar Wochen vorher kaufen muss, wie wir feststellen mussten. Also haben wir HongSun (Koreaner) zum JR(JapanRailways)-Museum begleitet, da er dort ein Referat über japanische Industrie schreiben musste. Passenderweise hatte es an dem Tag auch geschneit - und das in Tokyo!


Im Füherhaus einer uralten Dampflokomotive~

Und die Dampflokomotive offen gelegt, in dem orangen Teil wird die Kohle verbrannt. Die heiße Luft wird durch die Röhren gepresst, in denen nochmal kleinere Röhren mit Wasser sind. Dadurch wird dann heißer Dampf erzeugt und ach, eigentlich habe ich überhaupt keine Ahnung. Bei Interesse bitte bei Wikipedia nachlesen ;)

Jims Kommentar: Useless lady took our picture. Genauer gesagt hat sie 4 geschossen, die alle unscharf wurden~

Hochzeit!!!

Am 20. Januar war es soweit: Ich dürfte in Begleitung von Eden und Li Ang mal wieder an einer Hochzeit teilnehmen - und zwar sogar von meiner eigenen Familie! Vielleicht wissen einige Blogleser von früheren Einträgen, dass mein canadischer Cousin derzeit auch in Japan als Englischlehrer ca. 1 1/2Std. von Tokyo entfernt arbeitet. Vorletztes Jahr hat er seine Zukünftige (und jetztige Ehefrau) auf einer Thangsgivingparty in Japan kennen gelernt, sie ist HongKong Canadierin und Lehrerin in Roppongi (Tokyos reichem Ausländerstadtteil). Beide sind um/in Toronto aufgewachsen und im christlichen Glauben sehr aktiv.
Im Sommer werden die beiden für ca. ein halbes Jahr nach Canada zurückkehren und dort nochmal im großen Stil feiern (und nicht nur mit mir als einziges Familienmitglied). Dann haben sie vor, 2 Flittermonate in Südostasien und Bali einzulegen und nächstes Jahr im März nach Japan zurückzukehren. Und hier die Zeremonie (war "nur" kirchlich, sprich zivilrechtlich heiraten sie in Canada), war im sehr kleinen Rahmen in einer Art Tanzschule, gehalten von einem amerikanischen Pastor und seiner japanischen Frau als Übersetzerin für die japanischen Gäste.


Der amerikanische Pastor stellt vor: Mrs und Mr Bauer!!!

Li Ang und ich~

Eden und ich~