Sonntag, 24. Februar 2008

Nagano 長野6.2.-9.2.

Kurz vorweg: Wer in der Überschrift nur Fragezeichen sieht, hat die ostasiatische Schriftzeichenkennung auf seinem Computer nicht installiert. Das ist insoweit nicht tragisch, ich wollte damit nur die Fragezeichen erklären.
Und jetzt besser spät als nie durch Heimurlaub und Krankheit verzögert ein Bericht über Skifahren in Japan:

Am 6.2. bin ich mit einer Gruppe von größtenteils Japanern, wenigen Chinesen, Amerikanern und Deutschen um 23hoo mit dem Nachtbus nach Nagano gestartet. Der Nachtbus ist eine sehr günstige und bei jungen Leuten beliebte Alternative, längere Strecken in Japan zurückzulegen. Er kostet ca. 1/3 des Bahnfahrpreises (die Bahn würde dann aber auch nicht 7 Std., sondern nur 2 Std. benötigen) und durch die Nachtfahrt kann man sich zusätzlich eine Nacht im Hotel sparen. Die Fahrt empfand ich dennoch als wenig angenehm, da der Bus eine extra langsame Strecke genommen hat, mussten wir dementsprechend häufig aufgrund von Ampeln etc. anhalten. Zusätzlich gab es alle 3 Std. eine Toilettenpause (nein, ein WC im Bus war nicht vorhanden) und die Sitze sind eben reisebusmäßig kaum verstellbar.

Angekommen um 6h20 im verschneiten Nirgendwo, haben wir erstmal eine Stunde das Hotel gesucht. Der Organisator, Shuji, ist zwar ein ganz lieber Kerl, aber in dieser Hinsicht leicht „verpeilt“. Aufgrund des Schneetreibens mussten wir folglich auch eine Stunde unser Gepäck tragen – ein Muskelkater blieb natürlich nicht aus.

Um 7h30 konnten wir uns endlich in einem großen Kellerraum des Hotels niederlassen und noch etwas dösen. Das Hotel wäre übrigens 5 Minuten von der Busstation entfernt gewesen. Kurze Zeit später sind wir dann zum Skiverleih gestiefelt, der weil günstig, eher altmodisch ausgestattet gewesen ist. Ich hatte mir das letzte Paar Carvingskiier (Plural von Ski!?) geschnappt und musste den Verleiher erstmal davon überzeugen, dass Carvingski nicht 20cm größer als der Fahrer sein müssen. Die anderen beiden Skifahrer (die meisten sind Snowboard gefahren) hatten weniger Glück und Modelle von Ende der 80er/Anfang der 90er bekommen. Meine Barbie von damals war jedenfalls in denselben Farben gekleidet gewesen, wie die Skiier und die Verleihskiklamotten.

Und dann ging es auf die Piste, der Schnee und das Wetter waren toll, es gab zwar viele Snowboardanfänger, aber die Anstehzeit am Lift betrug maximal 2 ½ Minuten. Auch hier gab es absolut keine Sicherung, vielleicht war daher der Tagespass auch so preiswert. Wir sind dann losgefetzt, bzw. musste ich trotz meiner geringen Skikenntnisse Unterricht auf Japanisch geben. So ging der Tag schnell rum, wir waren natürlich sehr müde und haben um 21hoo auch schon geschlafen.



Am nächsten Tag dann dasselbe, abends mit dem für Japaner üblichen Nomikai gespickt.



Den letzten Tag sind wir dann noch etwas herumgelaufen und haben ein Onsen besucht. Der Bus fuhr diesmal um 16hoo ab und da wir scheinbar die schnellste Autobahn genommen haben, auch schon um 19h30 in Tokyo, wo es auch richtig geschneit hat.



Keine Kommentare: