Dienstag, 1. April 2008

Letzter Teil der grossen Reise: Hiroshima 広島

Nach einigen Nachfragen hier nochmals: Wenn in der Ueberschrift Fragezeichen gesehen werden, liegt das daran, dass der Computer keine japanischen Schriftzeichen lesen kann. Ich schreibe naemlich immer den Namen in Lateinischer Schrift sowie auf Japanisch in den Titel.

Und hier nun der noch fehlende Bericht zu Hiroshima:
Ich denke jeder wird von Hiroshima aufgrund des Atombombenwurfes am 6.8.1945 schonmal gehoert haben, daher erklaeren sich einige Bilder von alleine.
Ich wurde auch gefragt, ob der Boden nicht noch immer verseucht sei, weiss es aber leider nicht. Derzeit leben ueber eine Millionen Menschen und diese scheinen keinen Schaeden aufzuweisen.

Angefangen mit der Besichtigungtour haben wir (Katharina, eine Deutsche, die ich im Hostel getroffen habe) im Peace Memorial Museum, wo insbesondere der Atombombenwurf behandelt wird. Interessanterweise hatten die Amerikaner wohl auch ueberlegt, Deutschland zu bombardieren, aber aufgrund eines moeglichen Gegenangriffes wieder verworfen (atomar). Hiroshima und Nagasaki wurden von den japanischen Staedten ausgewaehlt, weil man bei Hiroshima den Zerstoerungsgrad am besten messen konnte. Insgesamt war das Museum natuerlich sehr schockierend, dennoch sehen sich auch hier die Japaner ganz klar nur als Opfer (wie sonst auch im zweiten Weltkrieg) und haben das Massaker von Nanking, China mit einem kleinen, eingeklammerten Satz erwaehnt.
In Deutschland habe ich das Gefuehl, dass der zweite Weltkrieg mindestens einmal pro Schuljahr durchgekaut wird und noch immer ein schlechtes Gewissen fuer unsere Taeterrolle vermittelt wird. In Japan hingegen wird einfach alles unter den Teppich gekehrt oder mit den schrecklichen Atombombenabwuerfen entschuldigt.
Ich finde beide Arten der Vergangenheitsbewaeltigung extrem und wuerde mir fuer beide Laender ein Mittelding wuenschen...

Nach dem Atombombenabwurf:

Ein Bild, was jeder kennt:
Bei Nacht, eine ganz normale Stadt:

Am naechsten Tag ging es wieder mit Katharina nach Miyajima, eine Insel die vor Hiroshima liegt. Angeschlossen hat sich noch Nanae, eine Japanerin, die wir auch im Hostel kennengelernt haben.
Das Wetter war leider ziemlich bescheiden, so dass aus der geplanten 6 stuendigen Wanderung ein 3 stuendiger Spaziergang wurde. Begleitet von Rehen, die Katharina Schal extrem koestlich fanden, sind wir zum Torii beim Itsukushima-schrein gelaufen.
Das Torii im Wasser, auch ein weltbekanntes Bild und wahrscheinlich Unesco-Weltkulturerbe,
sowie der Schrein an sich vermutlich auch...
Wunderschoenes Wetter, hust*
Am naechsten Tag ging es dann nach einem kurzen Besuch in einem Kouen (Park) wieder nach Tokyo. Mein Gepaeck fuer 2 Wochen hielt sich sehr in Grenzen, oder!?


Shinkansenticket, Wert: 75 Euro, Fahrtstrecke: Hiroshima - Tokyo, 900km in 4 Std.
Viele fragen sich, warum die japanischen Schnellzuege immer puenktlich sind (was man von der Deutschen Bahn ja nicht unbedingt behaupten kann). Die Loesung liegt daran, dass das japanische Streckennetz ganz anders aufgebaut ist. Erstens ist es kein Transferland wie Deutschland und zweitens ist es langestreckt und schmal. Es gibt daher viel weniger Schinkansenstrecke (quasi nur auf der Sued-Nordachse) und diese sind wiederum ganz klar abgetrennt von allen anderen Zuegen.

1 Kommentar:

Isa hat gesagt…

Bist ja echt ganz schön rumgekommen.
Da möchte man ja auch am liebsten gleich wieder los.
Vor allem bei dem öden Regenwetter hier...